Gemeinsames Bewusstsein?

Wir sind so sehr in der Arbeit oder in der Selbst-Definition beschäftigt, in Abgrenzungen und Erledigungen, bis wir erledigt sind: Wie sollten wir da gemeinsames Bewusstsein pflegen? Doch holt uns jeder Todesfall zurück, fragt nach unserer Verbindung … die wir immer persönlich denken, zuerst, dann familiär, dann in der Gemeinde, dann …

Bewusstsein gemeinsam finden

Das Bewusstsein verlieren: Eine Angst, die uns begleiten kann, wenn wir das mal erlebt haben. Das gesellschaftliche Bewusstsein verlieren? In Konkurrenz, Konsum und Unterhaltung kommen wir leicht in Einsamkeiten, Familien-Blasen oder Gruppen- und Part-ei-Strukturen, Fronten …

Das makrostrukturelle Unbewusste soll das gemeinschaftliche Unbewusste einer Gesellschaft beschreiben, im Gegensatz zu unserem privaten Unbewussten, das wir in analytischer Arbeit und kritischer langfristiger Beobachtung unseres Denkens und Handelns erkennen können.

Makrostruktur meint- im Gegensatz zur Mikrostruktur – die größere gemeinsame Struktur, in diesem Fall des Unbewussten, also nicht unser privates Unbewusstes, sondern das gemeinsame Unbewusste in unseren Strukturen der Familien, Nachbarschaften, Gemeinden und Städten, Kulturen und Staaten bis zu Staatenbünden.

Das makrostrukturelle Unbewusste kommt beim gemeinschaftlich Forschen, das kritische Geister im Austausch entwickeln können, ins Bewusstsein: Zum Beispiel mit der Theaterarbeit und den Methoden des Theater der Unterdrückten von Augusto Boal an den Grenzen unserer eigenen Wahrnehmung.

Das makrostrukturelle Unbewusste meint für mich die GestaltWahrnehmung der Lern-Umwelt der Lernenden und ihrer Begleitenden und ist die Herausforderung, ins Heute und in die Zukunft der Lernenden zu denken: Es geht beim Unbewussten immer um die Tabus, um die ausgesparten und verschwiegenen Themen, wie bei uns Herkunft und Familienbesitz oder Klasse, Sexualität und Glaube, eheliche Orientierung oder abweichende Lebensformen. Auch Die Arbeit am Tabu war Tabu:

Die herkömmliche Pädagogik hat den alten Stoff im Kopf, die Lehr-Figur mit der didaktischen Aufgabe, diesen in die Fähigkeiten oder das Wissen der Lernenden zu übertragen – meist ohne den Blick auf deren Lebens-Situationen und Themen.

auf dem Weg vom gemeinsamen Unbewussten zum gemeinsamen Bewusstsein

Paulo Freire forderte uns auf, die Lernenden zu Subjekten ihres Lernen zu machen, und damit auch deren Lebenswelt und Interessen zum Antrieb des Lernens zu machen.

https://kritische-praxis.blogspot.com/2023/09/revolutionare-kritische-padagogik.html

Eine Ermahnung wie „Amerika wieder großartig machen“ durch einen überheblichen Politiker und die Benennung nichtweißer Einwanderer zum Sündenbock scheinen also nicht miteinander verbunden zu sein, sind aber im Grunde ein und dasselbe. Mit anderen Worten: Jeder Versuch, „die Struktur des Unbewussten oder die unbewusste Struktur der Gesellschaft zu beschreiben, wird auf Widerstand in Form von Ablehnung oder Unglauben stoßen, selbst wenn alle Beweise auf der Seite der Beschreibung liegen und es keine widerlegenden Beweise gibt.“ gefunden werden“ (1984, S. 34).

In Anlehnung an Lacan stellt MacCannell fest, dass das Unbewusste „eine Lücke offenbart, durch die die Neurosen eine Harmonie mit der Realität wiederherstellen“ (1984, S. 43). Mit anderen Worten: Diese Unbewusstheit wird nicht immer vollständig verdrängt.

Das Pluriversum als Ausweg

Universum hieß es früher, nun denken wir in der globalen Welt weiter, was auch vor der Kolonialisierung an anderen Denkweisen und Kulturen, Gemeinschafts-Ordnungen und Religionen existierte, was Anthropologen wie David Graeber und David Wengrow in Anfänge beschreiben

Pluriversum

http://www.agspak.de/pluriversum als Buch für 15.- oder als PDF gegen Spende

Pluriversum http://www.agspak.de/pluriversum als Buch für 15.- oder als PDF gegen Spende Ein Lexikon des Guten Lebens für alle Herausgegeben von Ashish Kothari - Ariel Salleh - Arturo Escobar - Federico Demaria - Alberto Acostav - AG SPAK Bücher - Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Arbeitskreise

Pluriversum Ein Lexikon des Guten Lebens für alle Herausgegeben von Ashish Kothari – Ariel Salleh – Arturo Escobar – Federico Demaria – Alberto Acostav – AG SPAK Bücher – Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Arbeitskreise

Gewidmet all jenen, die für das Pluriversum kämpfen, indem sie sich gegen Ungerechtigkeit wehren und nach Wegen suchen, in Harmonie mit der Natur zu leben.

Um einen Atemzug auszudrücken, schrieben sie einen Vers. Um einen Wandel voranzutreiben, rezitierten sie einen Vers. Um Ungerechtigkeiten zu beseitigen, sangen sie einen Vers. Alle Verse sind in diesem Buch versammelt, das wie eine kosmologische Abhandlung den Ursprung einer möglichen Zukunft erklärt: eine Summe von Versen, ein Pluriversum.

Gustavo Duch, katalanischer Schriftsteller, Aktivist für Ernährungssouveränität, lernender Gärtner.

Nachwort von Elisabeth Voß: Das Buch Pluriverse – A Post-Development Dictionary erschien zuerst 2019 auf englisch in Indien. Seither geht es in vielen Sprachen um die Welt, und jede Ausgabe wird ihre eigene Geschichte haben. …

Aktuell demnächst in München

Nebelwälder, Flüsse und Affen vor dem Verfassungsgericht

Vortrag mit Diskussion zu Rechten der Natur in Ecuador

Donnerstag 16.11.2023 , 19:00 Uhr


EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, Kleiner Saal 211/212 – Eintritt frei
Veranstalter: Lateinamerika Arbeitskreis des Nord-SüdForums – Kontakt: info@nordsuedforum.de

Ausbeutung und Zerstörung der Natur schreiten in vielen rohstoffreichen Ländern der Welt ungehindert voran. Es erscheint undenkbar, Umweltinteressen durch Gerichtsprozesse oder Volksabstimmungen gegen die Macht der großen Konzerne durchzusetzen.

Daher machte Ecuador im August 2023 weltweit Schlagzeilen, als die Regierung auf Grundlage eines Referendums die seit einem Jahrzehnt heftig umstrittene und bereits laufende Erdölförderung im Nationalpark Yasuni (Bloque 43) untersagte.

Am gleichen Tag verhinderten die Einwohner*innen Quitos mit ihrem Votum den Bergbau im artenreichen
Biosphärenreservat des Choco Andino.
Der Vortrag wirft einen Blick auf diese wegweisenden gesellschaftlichen Initiativen zum Schutz der Natur
und ihre verfassungsrechtliche Grundlage.

Dabei soll es neben dem Mechanismus der Volksabstimmung (consulta popular) um die innovativen Rechte der Natur in der ecuadorianischen Verfassung gehen. Seit 2008 genießt die Natur als Ganzes und in ihren Teilen verstärkten Schutz durch eigene Rechte, die im Wege der Popularklage geltend gemacht werden können.
Können wir in Deutschland und Europa aus diesem Beispiel lernen? Braucht es unbedingt
gesellschaftlichen Wohlstand und volle Staatskassen, um unsere Umwelt und Lebensgrundlagen zu
schützen ?
Referentin: Lena Köhn, Doktorandin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches
Recht und Verwaltungswissenschaften von Prof. Dr. Jens Kersten, LMU München

Thema der Doktorarbeit: Rechte der Natur in der ecuadorianischen Verfassung – eine Alternative für
das deutsche Grundgesetz?

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